Das Gummi

Er: „Das funktioniert niemals!“ Ich: „Und ob ich das bringe, no problem!“
Er: „Um das übliche?“ Ich: „Das Übliche!“
Zugegeben, ein wenig mulmig wurde es mir schon in der Magengegend, als  mir vier Tage später der UPS-Mann ein sehr dezentes, braun eingeschlagenes Paket aushändigte, nachdem ich die dafür obligatorische Unterschrift geleistet hatte. Aber ein Mann, ein Wort, es ging hier um die Ehre und.....
Was war ich bloß für ein Hornochse. Ich seufzte tief und machte mich dann mit dem Paket unter dem Arm auf den Weg in mein Zimmer und brachte die Videokamera in Position.
So gepudert und mit wie viel Liebe zum Detail sie auch gemacht sein mochte, so multifunktional all ihre technischen Features auf der Packung auch beschrieben wurden, nachdem ich das Teil dann aus seinem pappigen Gefängnis befreit und mit 4,5 Litern Luft befüllt hatte, nachdem ich sogar bemüht aber unerfahren in diesen Dingen, und daher recht erfolglos den Nylonhaarschopf in Form gedrückt hatte, nachdem ich schlussendlich sogar das elektrische Licht ausgeknipst und Kerzen entzündet hatte, die sonst ein so gnädiges Licht verströmen, selbst nach den sich dann anschließenden  zwei Flaschen 98er Merlot Rotweins, war und blieb das Ding, das da vor mir auf der Tischkante saß, eine verdammte Dolly Buster Versandhausgummipuppe.
Wie ich das hinbekommen sollte wollte sich mir einfach nicht erschließen, aber in meinem Kopf hämmerte und drosch es immer wieder auf mich ein:
Wette bleibt Wette bleibt Wette bleibt Wette bleibt.......
Mit der alles entschuldigenden Wirkung eben dieser zwei Flaschen roten Weines, schaffte ich es irgendwie, es mir mit Isabell, ich hatte ihr den Namen einer meiner Verflossenen gegeben, auf meinem Futon gemütlich zu machen, und nach einem geflüsterten: „Wow, Baby, du bist ja soo.....“, kamen wir auch tatsächlich bald zur Sache.
Wieso es tatsächlich klappte fragte ich mich gar nicht erst, und alles an das ich mich in dem Zusammenhang noch erinnern kann ist, dass weit hinten, nicht unweit der Region, die beim Menschen den Herzschlag und das Atmen regelt, irgendwo das Wort Gummi grellbunt aufleuchtete.
Es diesem Traum von Vollweib so richtig zu besorgen war schweißtreibend, aber nach viel hin und her, und noch mehr Pft, Pft, Pft.........
Ich muss zugeben, es gab Damen, die waren weniger inspiriert bei der Sache als Isabell.

Was blieb am Ende?
1. Der Kasten Bier war meiner.
2. Keiner kann je behaupten, ich wüsste nicht wie das sei.
3. Isabell hört mir wirklich zu und sagt nie nein, wenn ich Lust auf einen Quickie im Bad habe.
4. Morgen habe ich ein Rendevous mit einer Vollkautschukgummivagina, mit einem stufenlos regelbaren Vibrationsmotor.